Dienstag, 6. Oktober 2009

Erstes Spantmaß genommen

In der Piepowder werden insgesamt fünf Querspanten (Schotts) und vier kleine Spanten (Schotts) als Kielaussteifung verbaut. Das Abnehmen der Spanten aus dem Rumpf ist so eine Wissenschaft für sich, aber da die Spanten ohnehin mit Luft eingebaut werden (sie dürfen den Rumpf nicht berühren oder müssen durch einen Schaumstreifen davon isoliert werden) muß es jetzt nicht auf den Millimeter genau sein.

Der erste Schritte besteht darin, die Postionen der Spanten im Rumpf aus den bauplänen zu übertragen. Das habe ich bereits in den letzten Tagen gemacht.

Der zweite Schritt ist der Bau eines Lattengestells, das direkt an der markierten Spantlinie ansetzt. Eine weitere Latte geht von der auf dem Rumpf aufliegenden Querlatte zur Mittellinie des Rumpfs.

Eine dritte und vierte Latte verläuft von der Mittelschiffslinie zum Rumpf. Hier eine Skizze:









Der dritte Schritt besteht darin, den größten Abstand von den beiden äußeren Latten zum Rumpf zu ermitteln. Dabei muss man natürlich sicherstellen, dass die Linie von der äußeren Latte zum Schiffsrumpf im rechten Winkel verläuft.

Nun schneidet man sich ein Stück Karton oder billiges Sperrholz aus, das die Länge der schrägen Latten aufweist und etwas mehr als die Breite des zuvor ermittelten tiefsten Abstands hat. Der Karton wird mit Heftzwecken an die schräge Latte geheftet und zwar mit seiner Kante parallel zur Vorderkante der äußeren Latte. By the way, das Lattengerüst muss natürlich eine einheitliche Ebene aufweisen, damit man das Schottmass nicht schräg aufnimmt:








Der nächste Schritt besteht nun darin, den ermittelten größten Abstand im rechten Winkel zur schrägen Latten in regelmäßigen Abstanden vom Rumpf auf den Karton zu übertragen. Das sieht dann so aus:


Unschwer zu erkennen, dass man so perfekt die Innenkonturen des Rumpfes auf den Karton überträgt (auf dieser Skizze übrigens die Mittellatte, die von Anfang an da sein sollte).

Der Karton kann nun von der Latte gelöst werden und
als nächstes wird die Linie zwischen den ermittelten Punkten auf dem Karton mit einer Straklatte nachgezogen und ausgeschnitten. Abschließend wird der Karton in die Kontur des Rumpfes eingepasst an der Latte angeheftet. Da die beiden Rumpfhälften garantiert nicht symmetrisch sind, muss das Verfahren an beiden Rumpfseiten durchgeführt werden.

Hier zeigt die Skizze die bereits erfolgte Parallelverschiebung.

Wer mehr über den Bootsausbau wissen möchte, der lese von "Hans Donat, Ausbau von Bootsrümpfen,"
erschienen in mehrfacher Auflage bei Delius Klasing,...ein echter Korinthenkacker, aber ein vorzügliches Buch, um das man im deutschsprachigen Raum nicht herumkommt.

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