Sonntag, 1. März 2009

Warum dieses Boot?


Der/die eine oder andere wird sich fragen, warum ich ausgrechnet auf die Idee komme, eine Piepowder 16 zu bauen, 16 Fuß sind gerade einmal 4,80 m. Schon mit meiner Hurley 22 erregte ich bei den ganzen Steghelden an der Nordsee einiges Aufsehen, wie mag sich das aber mit einem Nanocruiser darstellen, der die Länge eines Beibootes einer 12 Meter Yacht aufweist? Als geborenes "Enfant terrible" will ich dieser Sache doch einmal nachgehen und unsere lieben Steghelden, Herren der Vorleinen, Bordfrauen, Steckdosen und Satellitenschüsseln ein wenig schockieren.

Weitere Motivationen:

- Für meine Begriffe ist die Piepowder als Atlantikcruiser eher eine Designstudie, aber ich finde sie ausgesprochen schön in den Linien
- Die Konsequenz in der Einrichtung des Bootes, um maximale Seetüchtigkeit zu erzielen.

Seetüchtigkeit, bedeutet ja:

- Immer ein aufrichtendes Moment bei Lage von 90 Grad
- Bester Verschlußzustand
- Eingedrungenes Wasser sollte nach Möglichkeit schnell wieder verschwinden
- Unsinkbarkeit wäre nicht schlecht

Schaut man sich in dieser Hinsicht einmal den Bauplan an, der in einer Zusammenfassung auf der Webseite von Dudley veröffentlicht wird, so wird schnell klar, dass dieses Schiflein 100%ig auf seinen Zweck zugeschnitten wurde.

Die Abmessungen aller Teilkomponneten erinnern indessen mehr an eine Puppenstube, aber sie werden hoffentlich ihren Zweck erfüllen.

Das Boot wurde konsequent auf Unsinkbarbeit hin konstruiert und alle Liegeflächen sind 1,90m lang. Es wird einen Bleiballast an seinem Kastenkiel von 350kg tragen. das reicht auch für ein enormes aufrichtendes Moment bis 150 Grad Krängung.

Das Cockpit ist winzig und teilweise durch ein Achterdeck verdeckt, so dass bei einer Übernahme eines Brechers nur wenig Wasser eindringt, das dann auch schnell durch große Lenzöffnungen im Spiegel verschnwinden kann. Als Konsequenz aus dem kleinen Cockpit ergibt sich dann ein sehr großes Brückendeck, das die Einstiegsluke optimal schützt.

Bei dem Rigg handelt es sich um ein Kutterrigg mit Bermuda-Hochsegel. Dadurch kann die Segelfläche allen Verhältnissen angepasst werden. Das ist mir in jedem Fall lieber als die Verwendung einer billigen Rollsegelanlage oder ähnlichem Firlefanz. Auch die Sturmbesegelung rückt so immer mehr zum Lateralschwerpunkt des Bootes zusammen, so dass nicht mit einer ausgeprägten LUV- oder Leegierigkeit zu rechnen ist. Wer mehr über die Verwendung eines Kutterstags für die Verwendung eines Sturmsegels wissen will, der lese einmal hier.

Im Falle der Piepowder wurde für das Kutterstag auch nicht die Lösung gewählt, den Ansatz des Stags ca. 6% unterhalb des Tops anzusetzen, sondern das Kutterstag erhält nach guter alter Sitte eigene Backstagen.

Das Cockpit ist ebenso wie die Böden der Backskisten nach hinten bzw. innen geneigt, so dass eingedrungenes Wasser immer ablaufen kann. Das ist nicht nur auf See wichtig, sondern auch im Hafen angenehm.

etc...




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